Da die Hamradio leider die letzten zwei Jahre Corona bedingt ausgefallen war, wollte ich unbedingt daran teilnehmen, denn für mich war es etwas Besondereres, auch drauf bezogen, daß ich dieses mal als YL teilgenommen habe.😇
Wir hatten uns entschlossen schon am Montag davor auf den Weg nach Friedrichshafen zu machen !
Wir reisten mit unseren Wohnwagen an, den wir auch schon am Montag Abend fertig aufgebaut hatten. Es war auch gut so, denn am Dienstag stiegen die Temperaturen dermaßen an, daß schon die kleinste Bewegung einen Schweißausbruch zur Folge hatte.🥵
Die Tage vergingen wie im Flug. Am Donnerstag kamen Hans(DL4BJ) und am Freitag dann noch Martin(DL7KM) zu uns. Beide schliefen bei uns im Zelt und somit war eine tolle gemeinschaft zusammen.
Endlich am Freitag Morgen ging die Hamradio los .
Da ich Dienst am YL-Stand machte, hatte ich einen Ausstellerausweis und durfte schon vor offiziellem Beginn der Hamradio in die Hallen.
So zog ich schon eine halbe Stunde vor der eigentlichen Eröffnung meine Runde durch die Gänge, um mir in aller Ruhe die Stände anzuschauen.
Um Punkt neun strömten die dann Menschenmassen aus allen Herren Ländern in die Hallen. Ich war begeistert wie viele Menschen die Hamradio besuchten, wo doch davor sehr viel Skepsis da war, ob Umstands bedingt, wie Corona und teuere Spritpreise, überhaupt viele kommen würden.
Laut Messeleitung waren es immerhin doch 10500 Besucher, die die Messe zu einem tollen Erfolg gemacht haben.
Ich selbst hatte jeden Tag ein paar Stunden Dienst am YL-Stand, was mir sehr viel Spaß gemacht hat und war begeistert, wie ich bei den YL‘s aufgenommen wurde. Viele hatte ich das erste Mal live gesehen.
Eine besondere Begegnung hatte ich auch.
Am ersten Dienst, fragte eine yl ziemlich forsch und fordernd: „Ist das ein OM oder eine YL?“ und schaute mich an. Die YL‘s neben mir verteidigten mich sofort und sagten: „Christiane ist eine YL!“ und man merkte der fragenden YL an, daß sie irritiert war. Gut, ich muss sagen, daß ich mich auf solche Konfrontationen eigentlich vorbereitet hatte. Gefallen hatte es mir auch, dass die anderen YL‘s mich verteidigt hatten und mir zugeredet hatten, daß ich mir nichts daraus machen solle. Für mich war das aber nicht so dramatisch, da ich es ja erwartet hatte, dass jemand so reagieren würde.
Was mich aber ganz besonderes berührte, als diese besagte YL am nächsten Morgen ganz früh nochmal zum Stand kam und auf mich zu steuerte. In diesem Moment dachte ich: „Was ist den nun los?“ aber sie fing an sich für ihr gestriges Verhalten zu entschuldigen. Sie selbst sagte, dass sie mit solch einen Situation überfordert gewesen sei und sie die ganze Nacht gegrübelt habe. Anscheinend hatte sie auch ein schlechtes Gewissen gehabt und es beweist einen tollen Charakter und auch viel Mut sich zu entschuldigen. Leider hatte ich vergessen zu fragen, wer sie war.
Also auf diesem Wege ein herzlichen Dank an diese YL für ihre offenen Worte und unser tolles offenen Gespräch danach.
Ich hatte ja in meine Social-Media-Accounts berichtet, dass ich die Regenbogenfahne über unserem Wohnwagen hissen werde, so dass, wenn mich einer besuchen möchte, nur einfach nach der Flagge Ausschau halten musste, um mich zu finden. Was auch so geschah. Viele besuchten mich, um einfach mal: „Hallo“ zu sagen, was mich besonders gefreut hatte.
Leider wurde die Fahne am Donnerstag Abend vom Sturm total zerfetzt, so hisste ich nun eine Transgender-Flagge, die ich noch dabei hatte, um meine Position zu verraten.
Am Samstag machten wir einen gemütlichen Grillabend bei uns im Vorzelt. Zusammen mit ein paar Freunden, denn zu uns 4 waren noch Flocky(DG5FD)mit Helmut(DF9OO) und auch unsere besten Freunde Susi(DM3UX) und Hartmut(DF3UX) dazu gestoßen. So hatten wir einen tollen Abend
Flocky hatte ich vor etwas zwei Jahren kennen gelernt leider aber nie persönlich gesehen. Immer nur geschrieben oder gesprochen, um so mehr freute es mich sehr, ihn auch mal persönlich kennen zu lernen. Ich hatte ihn schon von Anfang an durch seine liebe Art in meine Herz geschlossen. Um so trauriger macht es mich, dass andere, ohne ihn zu kennen, ihn negativ beurteilten. Sie sollten sich erst mal über einen Menschen informieren, bevor man in verurteilt. Aber das ist leider heute in unserer Gesellschaft nicht mehr so üblich. Besonderer unter uns Amateurfunker sollte ein gewisses Hamspirit vorhanden sein, was auch leider nicht mehr der Fall ist, selbst wenn man seine Gemeinschaft so nennt!
Leider gehen die Tage viel zu schnell herum und so kam der Sonntag, der letzte Tag der Hamradio. Viele Flohmarktstände waren anscheinend schon am Abend zuvor abgereist, so sah man viele leere Tische in den Messehallen, was ich schade finde. Aber es muss jeder für sich entscheiden, wie lange er bleiben möchte und wann er abreist. Ich hatte den Eindruck, dass zumindest in Halle1 die Händler ein gutes Geschäfte gemacht hatten, denn die Stände waren ständig von kaufender Kundschaft umgeben. Ich musste immer lange warten, bevor ich meine Sachen, die ich mir ausgesucht hatte, bezahlen konnte.
Gegen 12 Uhr verabschiedete ich mich von allen am YL-Stand, fuhr dann zum Hamcamp, um alles abzubauen. Da wir nun zu viert waren, war alles sehr schnell abgebaut und verstaut. So konnten wir um 14 Uhr uns auf die Heimreise machen. Diese verlief auch ohne Probleme und wir waren gegen 19 Uhr zu Hause eingetroffen.
Nach dem Moto: „Nach der Hamradio, ist vor der Hamradio.“ freue ich mich auf ein Wiedersehen mit Euch im nächsten Jahr und kann es gar nicht erwarten nochmal los zu fahren.
Eure Christiane DL3CR